Okt.18
Teichheizung I
Technik und Erfahrungen mit der Teichheizung angeschlossen an die Hauszentralheizung.
Zunächst aber etwas über die angedeuteten Erfahrungen der letzten Jahre:
Theoretisch sollte in einem ausreichend tiefen Teich die
Wassertemperatur am Boden nicht unter 4°C sinken, weil Wasser bei
dieser Temperatur die größte Dichte hat. Aber wie das so ist mit der
Theorie.
meinem zweiten Jahr mit Filtration, konnte ich ein Absinken der
Temperatur auf kritische Werte um 2°C messen. Dies läßt einen KOI
Besitzer natürlich nicht mehr ruhig schlafen. Was war zu tun?
Zunächst habe ich in meinem Teich 3 x 100 Watt elektrische
Teichheizer installiert, mit dem Fazit, das es zwar funktioniert 35
Kubikmeter Wasser auf etwa 4 °C zu halten, was aber ein sehr teueres
Vergnügen war. Dies hatte dann nicht unerhebliche Diskussionen bei der
folgenden Stromrechnung zur Folge.
Die Alternative ist ein Schwimmbadwärmetauscher,
direkt angeschlossen an die Zentralheizung.
Bereits im Sommer habe ich die dazu erforderlichen Leitungen in
meinen Keller gelegt, so daß bei geeignetem Kontostand direkt der
Wärmetauscher bestellt werden konnte. Dieser wurde dann entsprechend
der Anleitung in den Teichwasserkreislauf eingebaut. Ebenso wurden die
Anschlüsse an die Zentralheizung verlegt. Der Wärmetauscher ist mit
einer Heizungsumwälzpumpe und einem Magnetventil ausgerüstet, damit
nicht unkontrolliert geheizt wird.
Die ganze Einheit sieht aus wie folgt:
Die Ansteuerung
dieser Heizung übernimmt ein einsstellbarer Temperaturfühler, der bei
erreichen eines Min. Wertes ein Relais betätigt. Dieses schaltet dann
das Magnetventil und die Heizungsumwälzpumpe, Wilo RS30/60R, ein.
Da
ich das Teichwasser über eine leider sehr lange Rohrleitung in den
Keller holen muß, habe ich in diesen Kreislauf eine relativ große
Umwälzpumpe, Oase Aquamax 10.000, eingebaut.
Bedingt durch die vielen Einflußfaktoren die auf einen
KOI-Teich wirken, war es sehr schwer, die erforderlichen Größen für den
Heizkörper und die Umwälzpumpen (Heizungswasser / Teichwasser) zu
ermitteln. Selbst Schwimmbad,- und Heizungsbauer wollten sich nicht
festlegen und können nur Anhaltspunkte geben. Ich habe mich letztlich
für den Wärmetauscher QWT 100-70 entschieden. Meine Hausheizung hat
eine Leistung von 30 kW und würde ausreichen, wenn da nicht die anderen
Mietparteien im Haus wären.
Letztlich habe ich die Heizung nun zwei Winter ausprobiert und
bin zufrieden. Es ist zwar nicht möglich meinen Teich im Winter auf
18°C zu halten, aber das ist auch gar nicht erforderlich. Ich kann die
Periode mit hoher, für Koi günstiger Temperatur verlängern, das ist
wichtig. So heize ich im Frühjahr, Sommer und Herbst, halte die
Temperatur so lange wie möglich hoch, und gleiche die Tages/Nacht
Schwankungen aus. Denn gerade das ist in unseren Breiten ein wirkliches
Problem. Hier kann es über Tag sehr heiß werden und nachts erheblich
abkühlen. In einem unbeheizten Teich kann die Temperatur dann um viele
Grad abfallen, was für die Koi nicht gut ist, hier leistet mir die
Heizung wertvolle Dienste. Seit ich heize und so stabile Temperaturen
habe, kann ich auch ein enormes Größenwachstum meiner Fische
feststellen, ein weiterer wichtiger Nebeneffekt.
Ist es aufgrund der starken Abkühlung nicht mehr möglich die
Teichwassertemperatur stabil zu halten, dann fahre ich langsam runter
bis auf 4°C, decke den Teich zu 3/4 ab und gönne den Koi ihre
Winterruhe. In den letzten beiden Jahren konnte ich so die Koi bis in
den Dezember füttern und hatte schon im März wieder Teichtemperaturen
von 17-18°C. Dies sollte den Fischen gut tun.
Das schwierigste bei der Teichheizung ist eigentlich die
Auslegung. Vermutlich wäre ich sogar mit einem eine Nummer kleineren
Teichwärmetauscher ausgekommen, aber durch die etwas überforderte
Hausheizung war es so die richtige Wahl.
Eine andere Alternative der Teichheizung sollte nicht
unerwähnt bleiben, die Solarheizung. Hat man ein Dach mit richtiger
Neigungsrichtung und Winkel, sicher eine tolle Sache aber in der
Anschaffung sehr kostspielig.
Und noch eine Idee zu einer lowcost Lösung, haben sie ein
Flachdach auf das die Sonne schön scheint, so legen sie doch einige
Meter schwarzes Rohr darauf und pumpen das Teichwasser
thermostatgeregelt hindurch. Das Thermostat stellen sie so ein, dass
die Außentemperatur höher sein muß als die Teichwassertemperatur. Damit
kann man schön ein bißchen beiheizen bei minimalen Kosten.