Aquaflow ref. :
TL2003-141
Vergleich zweier
biologischer Filtertypen für eine intensive Fischzuchtanlage
Bestimmung des geeignetsten Filtermaterials für die biologische Filterung einer
intensiven Kreislaufanlage in Portugal wurden Versuchsserien durchgeführt. In
der Zuchtanlage Viveiro Vila Nova S. A. werden Wolfsbarsche (Dicentrarchus
labrax) und Goldbrassen (Sparus auratus) aufgezogen.
Die
Wirksamkeit von zwei Filtermaterialien – "Bio-Grog", poröses Keramikmaterial,
und "Bio-Ring", Plastikringe – wurde in einem achtmonatigen Programm mit vier
biologischen Filtern in Erbrütungs- und Aufzuchteinheiten des Unternehmens
geprüft. Um die Ergebnisse besser deuten zu können, wurden die Gehalte an den
Stoffwechselprodukten während der unterschiedlichen Wachstumsphasen der Brut von
Wolfsbarsch und Goldbrasse bestimmt. Außerdem wurden Versuche zur Abschätzung
der Menge an Stoffwechselprodukten durchgeführt, die von der Lebendnahrung für
die Fischbrut (Rotatorien und Artemia) produziert wurden. Die
Konzentration der Stickstoffverbindungen (Ammonium, Nitrit, Nitrat) wurde
spektrophotometrisch bestimmt.
Obwohl
beide Filtermedien in den meisten Beobachtungszeiten eine ähnliche Wirksamkeit
aufwiesen, zeigten die Ergebnisse der letzten zwei Monate in der
Erbrütungseinheit, als die Menge der Stickstoffverbindungen zunahm, dass
"Bio-Grog" diese Verbindungen besser abbaute. Die während des Wachstums der
Fischbrut gewonnenen Daten ergaben deutlich erhöhte Ammoniumgehalte bei der
Verfütterung von Pellets. Versuche mit Lebendnahrung zeigten, dass Rotatorien (Brachionus
plicatilis) den höchsten Gehalt an Stoffwechselprodukten bei der höchsten
Dichte (30/40 Individuen pro ml) erzeugten, während bei Artemia die
höchsten Konzentrationen bei mittlerer Dichte (3 Nauplien/ml) auftraten.
Nach den erzielten Ergebnissen scheint "Bio-Grog" das geeignetste Filtermedium
zu sein, obwohl es gegenwärtig teurer als "Bio-Ring" ist ("Bio-Grog" kostet 1
111 €/m3 + VAT, "Bio-Ring" 290 €/m3 + VAT). "Bio-Grog" hat
eine wesentlich größere spezifische Oberfläche als "Bio-Ring" (1 200 000 m2/m3
im Vergleich zu nur 220 m2/m3). Bei geringeren Gehalten an
Stickstoffverbindungen (etwa 0,15 mg/l Ammonium) ist die Wirksamkeit beider
Filtermaterialien ähnlich. Bei höheren N-Konzentrationen (0,5 mg/l Ammonium oder
mehr), wie sie häufig in Aufzuchtsystemen auftreten, ist "Bio-Grog" viel
effektiver, speziell beim Heranwachsen der Fische bei häufiger Verabreichung von
Pelletfutter und einer geringeren Futterverwertung.
Anmerkung der Redaktion: Interessant wäre gewesen, bei Bio-Ring einmal die
äquivalente Menge an biologischer Oberfläche zur Verfügung zu stellen, dann
würde man besser erkannt haben, ob es am Material oder an der zur Verfügung
stehenden Oberfläche liegt.