Fischkrankheiten verursachen Stress beim Koi
Es ist schon mehrfach darüber berichtet worden, dass die Existenz eines Stressors die
Empfindlichkeit von Fischen gegen einen anderen Stressor erhöht. So sind Fische
bei Parasitenbefall z.B. empfindlicher gegen Schwermetalle oder aliphatische
Kohlenwasserstoffe. Eine amerikanische Forschergruppe überprüfte die
Empfindlichkeit junger Chinook-Lachse (On-corhynchus tschawytscha) gegen
Parasitenbefall, PCB und bakteriellen Infektionsdruck. Lachse, die mit über 300
Metacercarien von Nanophyteus salminicola befallen waren, zeigten eine
deutlich höhere Empfindlichkeit gegen eine PCB-Mischung als nicht befallene
Fische.
Konzentrationen von Vibrio anguillarum aus einem gezüchteten Stamm
hervorgerufen. Nach 11 Tagen wurden bei den verschiedenen Versuchsgruppen
folgende Sterblichkeiten registriert:
• Cercarienbefall + V. anguillarum: 75%,
• V. anguillarum: 43 %,
• Cercarienbefall: 27 %,
• Kontrolle: 12 %.
Bei den Effekten von Parasitenbefall und bakterieller Infektion kommt es mindestens
zu einer additiven Wirkung, möglicherweise sogar noch zu einer weiteren
Verstärkung. Die physiologischen Mechanismen, die dieser Immunsupression
zugrunde liegen, konnten in der vorliegenden Studie nicht geklärt werden.
Quelle: Fischer und Teichwirt 07/2004
JACOBSON, K.C. et al. (2003): Cumulative Effects of Natura] and Anthropogenic
Stress on Immune Function and Disease Resistance in Juvenile Chinook Salmon.
J. Aquatic Anim. Health 15: l – 2.