Mrz05
Frühjahrsprobleme
alle Jahre wieder…
Es ist jedes Jahr das gleiche. Immer um diese Jahreszeit häufen sich e-mails, die von Probleme mit kranken Fischen handeln. Deshalb hier einmal mehr die Erklärung dafür.
Koi sind Warmwasserfische, die sich zwar bedingt durch ihren
Organismus an kaltes Wasser soweit anpassen, dass sie kalte Perioden
überleben, aber dies ist alles andere als optimal. Bedeutet die kalte
Umgebung doch für die Koi, dass das Immunsystem zum Erliegen kommt, die
Versorgung mit Energie wird schwieriger und die Abwehr jedweder
krankmachenden Organismen ist für den Fisch nicht mehr möglich.
So passiert es immer wieder, das im beginnenden Frühjahr für den
Koihalter, oft aus scheinbar unerfindlichen Gründen, die Koi krank
werden.
In Wirklichkeit sind es keine unerfindlichen Gründe sondern erklärbare.
Wir haben immer in jedem Teich zu jeder Jahreszeit Parasiten und
krankmachende Bakterien, das ist Fakt. Selbst wenn wir einen Teich mit
Formalin desinfizieren, so bleiben einige wenige Keime immer übrig. In
einem nicht desinfizierten Teich sind es meist sogar viele. Im Sommer
wenn die Fische gut im Futter stehen, sind sie in der Lage mit diesem
Keimdruck und Parasitendruck alleine klar zu kommen. Fische haben in
der Schleimhaut entsprechende Abwehrstoffe.
Sind sie aber durch die Haltung in kaltem Wasser geschwächt, so
vermehren sich die Parasiten und befallen die Fische. Diese sind auf
Grund der Wassertemperatur nicht in der Lage sich dagegen zu wehren.
Und so haben die Parasiten ein leichtes Spiel.
Dabei ist der Verlauf solcher Situationen fast immer ähnlich.
- Fisch ist bedingt durch Umwelteinflüsse geschwächt
- Parasiten befallen geschwächten Fisch
- Fisch versucht sich zu wehren und wird dadurch noch mehr geschwächt
- erste bakterielle Probleme werden sichtbar
- es entstehen größere Wunden, alternativ Bauwassersucht
- der Koi stirbt
Manchmal sieht man sogar rein äußerlich gar nichts, alleine der
Stress durch die Umwelteinflüsse reicht aus, den Koi so zuschwächen,
dass er am sogenannten Energiemangelsyndrom eingeht.
Der unerfahrene Koihalter sieht vielleicht erst die Bauchwassersucht
oder die offenen Stellen und denkt, das ist das eigentliche Problem,
richtig ist, es ist die Folge des Problems.
Was kann man tun? In dieser Situation wenig, es sei denn man hat die Möglichkeit den Teich auf 16°C aufzuheizen.
Generell gilt, soweit als möglich, optimale Bedingungen schaffen.
Auftretende parasitäre Probleme schnellstmöglich in den Griff bekommen,
damit die Koi sowenig Stress wie möglich haben.
Ich persönlich vertrete mitlerweile die Meinung, dass es günstiger
ist, die Koi bei mindestens 10°C zu überwintern, statt die oben
genannten Probleme in jedem Jahr auf´s neue zu haben. Doch auch das
entbindet sie nicht der Aufmerksamkeit für Ihre Koi. Es ist nur viel
einfacher dann entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
, im kalten März 2006