Dez26
Japanreise 2012 – 7. Tag
Heute geht es leider schon wieder zurück nach Deutschland. Es war eine sehenswerte, erlebnisreiche Woche, leider natürlich viel zu kurz. Aber, im Frühjahr 2013 fahre ich ja schon wieder zur Tosai-Selektion 2013 nach Japan.
Heute morgen war ich schon früh zum Frühstück herunter gegangen, Toru hatte dieses Hotel empfohlen, und es war auch diesmal die richtige Wahl. Vom Frühstückstisch aus blickt man in einen wunderschönen japanischen Garten, da möchte man gerne noch ein paarmal Frühstücken.
Aber leider geht es heute schon wieder ab nach Deutschland, unsere Maschine fliegt gegen Mittag, somit haben wir nicht mehr viel Zeit.
Gegen 8.00 Uhr holte Toru uns am Hotel ab, Japaner sind im übrigen überaus pünktlich, wir fuhren von dort aus zu seiner Koi-Export Firma Far East Enterprise Inc., direkt am Flughafen Narita.
[box style=“note“]Hierzu einige Hintergrund Infos.
Bei einem Koi-Import passiert folgendes:
Der Kunde, in diesem Falle wir, sucht beim Züchter seine Wunsch-Koi aus und bestellt diese zum Export nach Deutschland.
Der „Agent“, ein Vermittler zwischen Kunde und Züchter, übernimmt dann die komplette Abwicklung in Japan. Er organisiert den Transport der Koi vom Züchter zum Flughafen, er erledigt die Behördengänge in Japan, er kümmert sich um die Ausfuhrpapiere und auch um die Zoll-Angelegenheiten. Er vereinbahrt mit dem Kunden einen Liefertermin, das sg. Shipping und zu diesem Termin schickt er die bestellten Koi von den unterschiedlichen Züchtern zum Flughafen nach Deutschland.
So passiert es auch immer bei uns.
Wenn der Züchter nun die Koi aus der Niigata-Region zum Flughafen nach Tokyo bringt, dann vergehen bereits 8 bis 10 Stunden in denen unsere Koi in der Transportbox schwimmen. Jetzt waretn noch 12 Stunden Flug, 2 bis 3 Wartestunden in der Veterinär-Station am Flughafen, und nicht zuletzt oftmals noch Fahrzeit von mehr als 3 Stunden bis zum Koicenter auf unsere Koi. Im ungünstigen sind unsere Koi also mehr als 30 Stunden in der Box.
Um diese Zeit zu verkürzen und somit möglichen Ammoniak-Vergiftungen im Transportwasser vorzubeugen, schicken alle Züchte die Koi zunächst zu Toru in eine Auffangstation.
Hier werden die Koi dann komplett umgepackt und mit frischem Wasser und reibnem Sauerstoff versorgt. Somit sind die Koi bis zu 10 Stunden weniger im selben Wasser!
Dies kostet beim Transport zwar ein paar Euro mehr an Frachtkosten, jedoch stehen die Koi deutlich besser, es gibt nahezu keine Probleme mit „stinkendem Wasser“, also mit Ammoniak-Vergiftung oder hohem Nitrit-Gehalt im Transportwasser.
Aus diesem Grunde fuhren wir unsere Importe immer auf diesem Wege durch.
[/box]Ich wollte mir also auch die Packstation von Turo ansehen, somit lud er uns noch ein seine Firma zu besuchen.
Hier werden in der Hauptsaison bis zu 200 Boxen pro Tag umgepackt. Es gibt für jeden Züchter eigene Anlagen und geschlossene Wasserkreise, zudem liegt die Station nur ca. 10 Minuten zum Flughafen, die Transportwege sind also extrem kurz. Unsere Koi freut`s 😉
Jürgen H., ein privater Koi-Kichi war mitgereist um einige Koi für seinen Teich zu selektieren, er war von der Arbeitsweise begeistert, seinen Anmerkung zur Japanreise finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Wer weitere Informationen zum Mitimport und zu unserer Arbeitsweise lesen möchte, der schaut bitte auch Koishop.de.
Wir schauten uns die Anlage an, tranken noch einen Kaffee und anschliessend brachte Toru uns zum Flughafen. Dirk und Betha fuhren von dort weiter im Zug in Richtung Süden, sie wollten noch eine weitere Woche zum Koi-Einkauf in Japan bleiben. Sie hatten noch eine Menge vor, schliesslich mussten Sie noch einige Koi für die Saison 2013 einkaufen. Eine kleine Übersicht der Selektion finden Sie auf Koishop.de.
Jürgen und ich jedoch mussten wieder nach Deutschland, die Arbeitet wartete. Somit trennt uns unsere Wege an dieser Stelle.
Der Flug ging dann zurück nach Amsterdam, von dort aus flog Jürgen nach Hamburg, ich selbst weiter nach Düsseldorf.
Über Japan ragte der Fujiyama plötzlich aus den Wolken empor, ein imposanter Anblick.
Der Flug verlief ruhig und angenehm, trotzdem das es 12 Stunden Flugzeit sind, es gibt jede Menge Komfort, das Essen ist ok, es gibt die aktuellsten Kino-Flime, auch in deutscher Sprache, die 12 Stunden vergehen sprichwörtlich „wie im Fluge“.
Nur leider muss man sagen, die Woche verging wieder viel zu schnell.
Jürgen und ich werden allerdings schon im nächsten Jahr wieder nach Japan fahren um dort die schönsten Koi zu sehen und einzukaufen;-)
Falls auch Sie einmal nach Japan fahren möchten um eine solche Reise wie die hier beschriebene zu erleben,
wir bieten organisierte Koi-Einkaufsreisen an, fahren Sie mit uns zu den Züchtern und erleben Sie die japanische Koi-Kultur aus nächster Nähe.
Alle Infos auf Koishop.de
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Und das schrieb mir Jürgen nach einigen Tagen noch: (einfach hier klicken)
Am 19.11.2012 war es endlich soweit, es ging mit nach Japan zu den Koizüchtern in die Japanischen Berge. Ich hatte in den letzten 10 Jahren schon viele Koihändler gefragt, ob es möglich währe eine Begleitfahrt zu den Geburtsorten der Koi’s nach Japan mit zu organisieren, aber immer wieder hörte ich nur Ausflüchte etc. das das nicht möglich sei. Bis ich im September diesen Jahres auf die Internetseite von Guido und Dirk stieß, dort wurde so eine Begleitfahrt angeboten….gelesen und
dann sofort bei Guido und Dirk angerufen. Nach ein paar Telefonaten stand es dann fest, eine Begleitfahrt war möglich.
Nach dem Flug von Paris nach Tokyo am 19.11.2011 erreichten wir in den Abendstunden des 20.11.2012 die Region Niagata und besuchten sofort den ersten Koi Züchter, denn es standen noch mehr als 20 weitere Züchter auf dem Besuchsplan und die Zeit von einer Woche war knapp ,also keine Müdigkeit zeigen sondern sich die Koi in den Becken der Gewächshäuser ansehen… schon der erste Züchter ist und war ein Highlight, was man von Deutschland aus gewohnt ist, kann man getrost vergessen, die Anzahl und die Qualität der Tiere die dort präsentiert werden sind schon sehr beeindruckend, und in der abendlichen Atmosphäre innerhalb
der Anlage kommt es dann noch mal verstärkt zur Geltung, ich war so Beeindruckt, das ich dort sofort meinen ersten japanischen selbst selektierten Koi erworben habe.
Die fachliche Beratung mit der mir Dirk dabei zur Seite stand gab mir das Gefühl ,dass ich alles richtig mache. Dirk verfügt über ein enormes Wissen aus über 25 Jahren Erfahrung in der Koi Zucht, Er kennt die Züchter alle seid vielen Jahren und ist dort hoch angesehen, mit einer fantastischen Professionalität sucht er die besten Tiere aus den Becken heraus und kann erkennen wie die Tiere sich nach dem Transport nach Deutschland noch verändern werden, wenn Sie in eine andere Wasserqualität gesetzt werden.
In den folgenden Tagen besuchten wir noch weitere sehr namenhafte und in aller Welt bekannte Züchter wie zum Beispiel Danichi oder Oofuchi , dort kann man sich dann ganz besondere Tiere ansehen, Tiere die Die Titelblätter von Magazinen oder Kalendern schmücken, der Wert dieser Tiere liegt dann schon in einer enorm hohen Preiskategorie. Alles in allen eine fantastische Reise in die Wiege der Koi mit unvergesslichen Eindrücken über diese Tiere und der Landschaft in den Bergen Japans.
Ps: Ich habe mich bereits für nächstes Jahr im Herbst 2013 wieder angemeldet, denn wenn man einmal dort war, dann zieht es einen als Koi Liebhaber dort sicherlich immer wieder hin.