Parasiten sind schon faszinierende Wesen. Egal ob Pfütze, Koiteich, See oder Meer, sie kommen schlicht überall vor.
Nun wir wollen uns nur über die im Koiteich gedanken machen. Hier gilt es, einige Zusammenhänge zu verstehen, damit man die Parasiten versteht und weiß, wie man sie optimal bekämpfen kann.
Doch zu allererst folgendes: Es gibt keinen parasitenfreien Teich!
Selbst wenn man Abstriche macht und unter dem Mikroskop keine Parasiten findet, so ist der Umkehrschluss, der Teich sei parasitenfrei falsch. Sie sind da.
Das ist auch für die Koi kein Problem, gesunde Koi sind absolut in der Lage mit einer normalen Parasitendichte klar zu kommen, wenn die Umgebungsbedingungen stimmen. Häufige Ursachen für einen übermäßigen Befall mit Parasiten sind dann auch:
– ein schlechter Gesundheitszustand
– schlechte Wasserqualität
– zu hohe Besatzdichte
– ein neuer Teich
– zu kaltes Wasser
– oder allgemein zu viel Stress
Was sind nun Parasiten? Parasiten benötigen einen Wirt auf dem oder in dem sie entweder immer oder zumindest zeitweise Leben.
Auf der Haut lebende Parasiten werden deshalb auch oft als Hauttrüber bezeichnet. Die reizen die Fischhaut, was zu Verfärbungen der selben auf Grund der Verletzungen und erhöhter Schleimbildung sorgt.
Neben den externen Parasiten (ecto-Parasiten) gibt es auch interne wie z.B. Darmparasiten (endo-Parasiten).
Einige Parasitenformen haben sogenannte Schwärmerstadien, d.h. in dieser Zeit befinden sie sich nicht auf dem Fisch sondern schwärmen im freien Wasser.
Weil die Umgebungsbedingungen so eine enstscheidende Rolle spielen, ob die Koi von Parasiten befallen werden, ist hier auch der Ansatz für deren Beseitigung zu suchen.
Ganz deutlich gesagt, es macht keinen Sinn, Parasiten mit entsprechenden Mitteln zu bekämpfen, wenn die Umgebung nicht in Ordnung ist, es wäre maximal ein Sieg auf Zeit.
Wir können nichts anderes tun, als für optimale Bedinungen zu sorgen. Haben wir diese, gehen die Parasiten auf ein normales Maß zurück.
Optimale Bedingungen sind:
– vernünftiger Fischbesatz, ein Koi in drei kubikmeter Wasser für Koibeginner und nicht mehr wie ein Koi pro Kubikmeter Wasser
– ordentliche Teichhygiene, messbar als mikrobiologische Wasserqualität. Hier wird die Dichte an Aeromonas, Pseudomonas und Enterobakterien bestimmt. Ist diese Belastung zu hoch, begünstigt das den Befall mit Parasiten.
– Wasserqualität, Ammonium, Nitrit, Nitrat, Sauerstoffgehalt. Schlechte Wasserqualität begünstigt ebenfalls den Befall mit Parasiten.
– Wassertemperatur. Koi sind Warmwasserfische die sich zwischen 23°C und 28°C bei ausreichender Sauerstoffversorgung wohl fühlen. Da Koi wechselwarm sind und ihre Temperatur der des Wassers anpassen, arbeitet ihr Stoffwechsel auch nur bei diesem Temperaturen zu 100% optimal. Das bedeutet, nur dann optimale Immunabwehr, Futterverwertung, Wachstum.
Im Grunde kann man das oben gesagte Zusammenfassen, optimale Umgebungsbedingungen bedeuten gesunde Koi die mit dem normalen Maß an Parasiten in einem Teich klar kommen.
Es bedeutet aber auch, dass wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in kalten Teichen, die im Frühjahr wieder warm werden, mit parasitären Problemen rechnen müssen.
Es gilt alle Einflussfaktoren so optimal wie möglich zu gestalten um den Koi zu helfen, mit den Parasiten klar zu kommen.
Meiner Meinung nach kommt hier der Wassertemperatur und der Teichhygiene die größte Bedeutung zu!