Jan05
Koipflege Teil 1
Sie werden Fragen, warum schreibt er einen Bericht über
Koipflege. Antwort, weil leider viel zu oft Fehler bei der Haltung von Koi
gemacht werden.
Es ist leider nicht so einfach, dass man nur einen
geeigneten Teich benötigt – wobei schon dies zu einer mehrwöchigen Diskussion
führen kann – selbst im besten Koiteich passiert es, dass die Koi sich nicht
gut entwickeln, weil bei der Haltung Fehler gemacht werden.
Ich werde in dieser Artikelreihe über zwei Themen schreiben,
einmal über die grundsätzliche Koipflege und einmal über die an die Jahreszeiten
angepasste Koipflege. Mit an die Jahreszeiten angepasste Koipflege meine ich,
die von der Temperatur des Wassers abhängige Pflege. An dieser Stelle möchte
ich auch gleich betonen, dass ich zwar ein Verfechter der Teichheizung bin,
aber eben nur der Teichheizung und Erwärmung in Frühjahr, Sommer und Herbst. Im
Winter soll der Teich ruhig abkühlen. Da muss nur sicher gestellt werden, dass
er nicht unter 4°C abkühlt.
Beginnen wir mit der allgemeinen Koipflege. Im Einzelnen
handelt es sich hier um folgende Punkte die zu besprechen sind:
1. Wasserpflege
2. Fütterung wie oft, welche Menge, schwimm oder sink, vielfalt,
naturnah
3. Teichmanagement, Keimrate, Wasserwerte, Sauerstoffgehalt,
Schwankungen
Wasserpflege
Warum bedeutet Koipflege Wasserpflege. Wir Koihalter müssen
uns frei machen von den Begriffen und Werten die wir als Menschen kennen und
auf die wir Wert legen. Ein für uns sauberes Wasser, z.B. das Trinkwasser aus
der Wasserleitung, ist für den Koi schädlich. Also ist der Begriff sauberes
Wasser für Koi näher zu definieren und keinesfalls unsere Wertvorstellung
anzuwenden. Im Gegenteil, wir benötigen sogar ein leicht verschmutztes Wasser
um es für die Koi genießbar (ertragbar) zu machen. Deshalb ist auch die
Wasserbehandlung mit Ozon, die dazu dienen soll das Teichwasser glasklar zu
machen, für eine gute Koipflege abzulehnen.
Welches Wasser benötigen Koi? Koi sind, wie wir ja wissen,
Karpfen. Es hilft, wenn wir uns an der Natur orientieren, bzw. wenn wir
schauen, wo kommt der Karpfen in der Natur vor. Das hat den Grund, dass der
Karpfen sich als Lebewesen an diese Umwelt angepasst hat. Dies bedeutet, er hat
eine Körperform die für diese Umwelt optimal ist, er hat Sinnesorgane die zur Versorgung
mit Nahrung in dieser Umwelt dienen und er ist so ausgestattet, dass er sich in
dieser Umwelt besonders gut vor Feinden schützen kann.
Der Karpfen kommt in vielen Verschiedenen Habitaten vor, in
langsam fließenden Flüssen, in Seen und in Brackwasserregionen von Flüssen, also
dort wo Flüsse ins Meer münden. Der Karpfen hat sich über hunderte von Jahren
an diese unterschiedlichen Lebensräume angepasst. Dies sieht man daran, dass Karpfen
sich unterschiedlich an Temperaturen angepasst haben. Es gibt solche die
wesentlich besser mit niedrigen Wassertemperaturen klar kommen als Karpfen die
schon seit Generationen in warmen Gebieten vorkommen. Gleiches gilt im Übrigen
auch für Koi die aus unterschiedlichen Regionen Japans kommen. Koi aus Niigata
sind wesentlich leichter über den Winter in Deutschland zu bringen als solche aus
Hiroschima.
Deshalb sollte man für unbeheizte Koiteiche zumindest auf
Koi aus Niigata zurückgreifen. Aber Vorsicht, es gibt in Niigata mittlerweile
Züchter, die ihre Koi wärm überwintern, also Ausnahmen bestätigen die Regel.
Der Karpfen lebt üblicherweise in trübem Wasser. Das hat zum
einen damit zu tun, dass er permanent gründelt um nach Futter zu suchen. Dabei
wirbelt er das Sediment auf. Zum anderen sind viele Flüsse und sehen von Natur
aus trübe, je nach Nährstoff und Feststofffracht mal mehr und mal weniger.
Deshalb hat der Karpfen und damit auch der Koi keine Schutzmechanismen in der Haut,
die ihn gegen die UV-Strahlung der Sonne schützen. Wir müssen daraus den
Schluss ziehen, dass wir, wenn wir schon unbedingt den Teich klar haben wollen,
zumindest für diesen Schutz sorgen müssen. Was passiert wenn wir das nicht tun?
Schauen sie sich einmal Menschen an, die sehr oft auf die Sonnenbank gehen,
diese Menschen sehen schneller alt aus, weil das Sonnenlicht die Haut schneller
altern lässt. Gleiches geschieht mit den Koi. Ein permanent der Sonne
ausgesetzter Koi verliert viel schneller an Hautqualität, als einer der vor der
Sonne geschützt wird. Dies kann binnen eines Sommers dazu führen, dass der
Fisch nichts mehr Wert ist. Ich meine hierbei noch nicht einmal den bekannten Sonnenbrand
sondern nur die Alterung der Haut.
Dazu kommt noch, dass die UV-Strahlung die Schleimhaut des
Fisches, seine eigentliche Barriere zum Wasser und damit zu den
Krankheitserregern zerstört. In der Schleimhaut des Fisches sind
antibakterielle, antiparasitäre und antimykotische Stoffe drin. Es wurde durch
eine Untersuchung nachgewiesen, dass diese Stoffe bei starker Sonneneinstrahlung
zurück gehen. Die Bestätigung dieses Sachverhaltes sieht man auch, wenn man
einen Koi mit einer bakteriellen Infektion, nach der Behandlung in einen trüben
Teich setzt. Die Wunde heilt dort besser.
Oft höre ich das Argument, die Koi sonnen sich doch so
gerne! Auch hier wird wieder gemenschelt. Koi sonnen sich nicht sondern Koi
schwimmen dorthin, wo es eben ein bisschen wärmer ist als im restlichen Teich!
Das hat damit zu tun, dass der Koi gefühlsmäßig wärmere Regionen bevorzugt.
Leider sind diese dann in unseren Teichen ungeschützt, nämlich klar. Was dann
passiert, siehe oben.
Klare Teiche sind auch Teiche ohne Schwebealgen. Diese Algen
sind aber eine willkommene Nahrungsergänzung für den Koi. Obwohl viele
Koifutter heute sehr ausgewogen und gut sind, gibt es immer noch kein
künstliches Futter, welches besser wäre als Naturfutter. In klaren Teichen gibt
es das aber nicht. Ebenso ist es mit dem Bodengrund, warum entwickeln die Koi
in den Mudponds in Japan die besten Farben, weil sie dort bei der Nahrungssuche
auf dem Teichboden permanent auch kleine Mengen an Tonerde mit aufnehmen. Diese
enthält neben Kleinstlebewesen auch Spurenelemente die der Koi benötigt.
Obwohl es eigentlich jedem klar sein müsste, liegt einer der
größten Unterschiede im Vergleich zur Natur in der Wassermenge die wir unseren
Koi zur Verfügung stellen. In einem Fluss lebt der Karpfen permanent in
frischem nachfließendem Wasser, in großen Seen ist das Verhältnis Fischmenge zu
Wasservolumen ebenfalls sehr viel besser als in unseren Teichen.
Was machen wir, wir halten Koi im Vergleich dazu in relativ
kleinen Teichanlagen und jetzt kommt der Fehler, wir sparen am Wasserwechsel. Der
Koihandel bietet Produkte an, die dazu dienen sollen, weniger Wasser zu
wechseln, aber das ist die falsche Strategie. Ein Wasserwechsel ist der beste
Filter! Nur durch einen Wasserwechsel werden Stoffe, die in unseren kleinen
Systemen nur schwer abgebaut werden können, aus dem System sicher entfernt.
Strömung ist in vielen Teichen Fehlanzeige. Warum, weil
wegen schlechter Filtertechnik oder falscher Planung die Umwälzrate so gering
ist, dass es zu keiner merklichen Strömung kommt. Jetzt wird wieder
argumentiert, Karpfen kommen in Seen ohne Strömung vor. Das ist zwar richtig,
aber wie ich weiter oben sagte, kommt der Karpfen auch in langsam fließenden
Flüssen vor. Seine Körperform bestätigt, dass er mit einer langsamen Strömung
problemlos umgehen kann. Es ist aber so, dass die Strömung eine Menge Vorteile
für Koiteiche bietet. Strömung bedeutet zunächst einmal, dass sich die Koi
bewegen müssen und nicht nur faul auf der Haut liegen dürfen. Da Koi sich nicht
freiwillig bewegen, dient die Strömung dazu, dass sie sich bewegen müssen. Wir
wissen von uns, wenn wir nur rumsitzen und essen, werden wir dick und rund. Die
Kondition lässt nach und wir werden auch leichter krank. Gleiches kann man für Koi
sagen, wenn wir sie nur füttern ohne für den Rest zu sorgen, gehen die Koi aus
dem Leim. Deshalb sieht man an Koiteichen oft Fische die zu Fett sind.
Die Strömung hat aber noch weitere Vorteile, sie verbessert
die Biologie im Teich weil durch eine bessere Wasserdurchmischung alle Bereiche
mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Strömung sorgt auch dafür, dass
Schwebstoffe, die sich auf dem Teichboden abgesetzt haben, wieder in die
Schwebe kommen und dann mit der Strömung aus dem System ausgetragen werden
können.
Belüftung gehört für mich auch zur Wasserpflege. Dabei hat
Belüftung viele Aufgaben, wie das anreichern des Wassers mit Sauerstoff,
erzeugen einer vertikalen Strömung, Wasserbewegung an der Oberfläche
(Sonnenschutz) und Austreiben von CO2 . In einem japanischen Koibuch
habe ich sogar gelesen, dass die Geräusche der Belüftung den Appetit der Koi
anregen sollen.
Fütterung
Gerade beim Füttern von Koi werden viele Fehler gemacht.
Gehen wir einmal davon aus, dass sie ein gutes Futter verfüttern, so ist die
Art und Weise wie sie das machen von wesentlicher Bedeutung.
Üblicherweise füttern wir, vor der Arbeit und nach der
Arbeit. Da wir morgens wenig Zeit haben, gibt es morgens wenig Futter und nach
der Arbeit mehrere Portionen. Auch hier hilft ein Blick auf die Natur. Wild
lebende Karpfen suchen eigentlich immer nach Nahrung. In Flüssen und Seen
finden sie hochwertige eiweißhaltige Naturnahrung in kleinen Mengen. Deshalb
müssen sie permanent suchen und bleiben dabei in Bewegung. Wir hingegen füttern
ein künstliches Futter und geben wenige Male am Tag große Mengen. Das führt
dann dazu, dass stürmische Fische wie Chagoi, Soragoi und Karaschi sich
vollfressen und eher schüchterne zu wenig abbekommen können. Genau dieses Bild
wird am Koiteich bestätigt, oben genannte Varietäten sind in der Regel größer
und runder als andere. Was ist nun zu tun um die Situation zu verbessern?
Die Antwort lautet, viele Male am Tag (innerhalb von 24h)
kleine Mengen füttern. Am besten installieren sie einen Futterautomaten, der
über eine Zeitschaltuhr die Hauptfütterung übernimmt.
Die Zeiten zu denen sie zuhause sind und selber füttern
können, sparen sie aus. Dieses verteilte füttern führt auch zu einer besseren
Futterausnutzung und zu einer besseren Arbeit des biologischen Filters. Das
Wasser wird nämlich gleichmäßiger mit den Ausscheidungsprodukten der Fische
belastet. Es lohnt ein weiterer Blick in die Natur, der Fluss oder See in dem
der Karpfen lebt ist trübe, die ausgeprägten Wechsel zwischen Tag und Nacht
kennt der Karpfen deshalb nicht. Sie sind für ihn und für seine
Nahrungsaufnahme nicht von Bedeutung. Da das Gewässer trübe ist, kann er sich
immer dann zur Ruhe begeben wenn ihm körperlich danach ist. Koi schlafen ja
nicht, sie ruhen nur.
Die Körnung des Futters hat auch eine nicht zu
unterschätzende Bedeutung. Nehmen wir ein Beispiel, sie füttern pro Mahlzeit
100 Gramm Futter. Wenn sie nun ein Futter mit einer 6mm Körnung nehmen, ist es
für die eher stürmischen Fische ein leichtes schnell das meiste wegzufressen.
Nehmen sie stattdessen eine 3mm Körnung, so dauert es auch für die stürmischen
viel länger, bis sie alles erwischen. Das bedeutet, die Koi sind länger mit dem
Fressen beschäftigt ohne dazu mehr Futter zu benötigen und die die nicht so wild
sind bekommen auch ihren Teil ab.
Das ihr Teich so gebaut sein sollte, dass Futter nirgends
hinschwimmen kann, wo die Fische es nicht mehr erreichen können, versteht sich
eigentlich von selbst, alleine es wird nicht immer darauf geachtet.
Noch ein Hinweis zum füttern. Natürlich wollen wir unsere
Koi beim füttern sehen, aber bitte überlegen sie einmal, wie die Fische in der
Natur fressen. Für den Koi ist es unüblich, Futter von der Wasseroberfläche
aufzunehmen. Normalerweise frisst er vom Boden. Wir aber füttern vorwiegend mit
Schwimmfutter. Neben dem Nachteil, dass der Fisch während des Fressens mit
Schulter und Rücken aus dem Wasser kommt (Sonnenschutz) bedeutet dies auch,
dass er artuntypisch fressen muss. Dies ist an sich schon ein Nachteil, aber es
hat auch einen negativen Einfluss auf die Körperform, weil er dazu permanent
den Unterleib überdehnt. Jetzt werden sie sagen, übertreibt er aber. Nun selbst
wenn es nicht schadet, optimal ist es keinesfalls.
Ich kann ihnen mit diesem Beitrag sowieso nur Aufzeigen was
gut und was schlecht ist, entscheiden was sie davon umsetzen, müssen sie
selber.
Dass das Futter in Menge und Zusammensetzung an die
Jahreszeit angepasst sein sollte, braucht man glaub ich auch nicht mehr
besonders zu betonen.
Beim Futterpreis scheiden sich natürlich auch die Geister.
Deshalb hier nur ein Tipp, was nichts kostet kann nichts sein, was teuer ist
muss nichts sein. Aus meiner Erfahrung dürfen 15 kg eines guten Futters
zwischen 80 und 140 € kosten, dann zumindest können die entsprechenden
Inhaltsstoffe drin sein.
Teichmanagement
Was meine ich damit? Die Tatsache, dass wir einen Filter am
Teich haben bedeutet ja noch lange nicht, dass der auch richtig arbeitet.
Selbst wenn er richtig arbeitet benötigt er Wartung, je nach dem Filtertyp mehr
oder weniger. Diese Wartung ist nötig um die erforderlichen Wasserparameter für
den Koi einzuhalten. Deshalb sollte die Technik regelmäßig überwacht und
überprüft werden. Leider sind Fehler, wie z.B. ein defekter Belüfter, daraus
folgende unzureichende Bewegung in der Movingbead Kammer, nicht immer sofort zu
sehen, weil Filter sind ja abgedeckt. Und sagen sie nicht, mir kann das nicht
passieren, jeder neigt dazu mit zunehmend störungsfreiem Betrieb nachlässiger
zu werden, das ist nur zu menschlich. Also regelmäßig alles kontrollieren!
Zu einem guten Teichmanagement gehört auch, regelmäßig die
Keimrate im Wasser zu ermitteln. Dieser Parameter ist eine feine Sache um zu
sehen ob noch alles im grünen Bereich ist, oder ob Maßnahmen nötig sind, die
Teichhygiene zu verbessern.
Und eine ganz wesentliche Maßnahme ist, für möglichst viel
Ruhe am Teich zu sorgen. Damit meine ich, alles was die Koi stören, erschrecken
oder sonst wie aus der Ruhe bringen kann (häufiges Keschern, ins Wasser
springende Kinder, fallende Bälle) sollte aufs nötigste Beschränkt werden.
Zu guter Letzt sollten sie dafür sorgen, dass die
Schwankungen der Wasserparameter so gering wie möglich sind. Nicht die
absoluten Werte sind alleine entscheidend, sondern konstante Werte in einem
vertretbaren Bereich.
Wenn sie das alles befolgen, dann haben sie sicher gesunde
Fische und brauchen keinen Tierarzt.
Koipflege im Herbst
Der Herbst ist gekennzeichnet durch langsam sinkende
Wassertemperaturen und kürzere Tageslängen.
Füttern
Bedingt durch die langsam sinkenden Wassertemperaturen
fressen die Koi weniger und können das angebotene Futter nicht mehr ganz so gut
verwerten. Wichtig, das alte Futter aufbrauchen, nicht für das nächste Jahr
verwahren.
Um die Fische in top Kondition in den Winter zu bringen, das
Futter mit Vitaminen, Lebertran und Weizenkeimöl anreichern. Füttern ist gar
nicht so schwierig, einfach darauf achten, wie die Fische das Futter annehmen,
bzw. was ihr Appetit macht. Jetzt ist es Zeit auf ein Futter mit höherem
Fettanteil zu wechseln. Saito z.B. bietet hier mit Saito Energy die ideale
Mischung. Wichtig ist, die Futtermenge an die Wassertemperatur anzupassen. Wann
sie mit dem Füttern aufhören sollten, hängt von vielen Faktoren ab, wobei
sicher der Wassertemperatur die wichtigste Bedeutung zukommt. Ich achte darauf
wann sie einfach nichts mehr mögen, und dann gibt es auch konsequent bis ins
Frühjahr kein Futter mehr.
Teichvorbereitung
Jetzt ist es an der Zeit über die Wintervorbereitung
nachzudenken. Letzte Baumaßnahmen am und im Teich sollten sobald wie möglich
beendet werden, damit die Koi Ruhe haben. In unbeheizten Teichen fangen die
Wassertemperaturen nun an zu schwanken und zu sinken, weil es nachts schon
wieder recht kalt werden kann. Diese Probleme gibt es in beheizten Teichen
nicht. Wasserfälle und Bachläufe sollten nun nachts wegen der Abkühlung abgeschaltet
werden.
Koi Gesundheit
Sind die Koi in guter Verfassung oder zeigen sie
irgendwelche Krankheitssymptome? Jetzt heißt es die geeigneten Maßnahmen zu
ergreifen. Kranke Koi müssen im warmen überwintern und nach Möglichkeit
behandelt werden. Kranke Koi dürfen in keinem Fall im Teich bleiben, unter 16°C
Wassertemperatur heilt keine Wunde mehr.
Fische beobachten! Geht es den Koi gut, schwimmen sie ruhig
oder scheuern sie sich, gibt es Anzeichen für ein bakterielles Problem so muss
dies unbedingt jetzt noch analysiert und behandelt werden. Achtung, weder den
Teich noch die Fische auf Verdacht behandeln, das belastet die Fische mehr als
es nützt. Ideal ist es einmal im Herbst den Fischtierarzt kommen zu lassen. Er
macht dann einen Abstrich von der Schleimhaut, schaut in die Kiemen und sie
wissen dann ganz genau dass alles in Ordnung ist oder können sofort geeignete
Maßnahmen ergreifen, dass alles in Ordnung kommt.
Dreck im Teich
Man kann es gar nicht oft genug sagen, der Dreck muss weg!
Größte Sorgfalt ist nötig, den Dreck vom Boden und aus den Ecken aus dem Teich
zu entfernen. Besonders im Winter ruhen die Koi am Teichgrund. Zwar sind
Bakterien und Parasiten zu dieser Jahreszeit nicht sonderlich aktiv, trotzdem
ist es für den Koi nicht gut mit seiner empfindlichen Unterseite im faulenden
Schlamm zu liegen. In diesem Zusammenhang sei die Anschaffung eines
Teichstaubsaugers angeraten. Auch sollten die Rohrleitungen und Bodenabläufe
mindestens 2 x im Jahr überprüft und gereinigt werden.
Ist die Technik in Ordnung?
Meist denk man daran wenn es zu spät, bzw. wenn es wieder zu
kalt ist. Jetzt ist die ideale Zeit alle erforderlichen Arbeiten durchzuführen,
die ein Bad im Koi-Teich erfordern. Es geht jetzt sehr schnell und bevor wir
uns versehen, ist der Winter da. Jetzt ist noch Zeit genug, deshalb schon mal
überlegen was noch zu tun ist bis zum Winter. Brauche ich eine Quarantäne oder
Innenhälterung? Was mache ich mit dem Teich, heizen, abdecken, oder gar nichts?
Filterhygiene. Je nach Filterbauart und Filtermedium, setzt
sich dieser über kurz oder lang mit abgestorbenen Bakterien zu und dieser
Schmutz muss entfernt werden. Es empfiehlt sich eine solche Reinigung mit einem
Teil des Filters bereits jetzt zu machen. Hat sich der erste Teil dann erholt,
kommt der nächste dran.
Ein kleiner Gerätescheck kann auch hin und wieder
nicht schaden. Wie sehen denn die Pumpen und hier vor allem die Laufräder aus?
Verschmutzt, beschädigt oder am Ende gar verschlissen. Vielleicht haben Sie
sich schon gewundert, warum ihr Durchsatz zurück ging.
Wasserqualität – Wasserwechsel
Man kann es gar nicht oft genug sagen, die Koi
Gesundheit ist massgeblich von der Wasserqualität abhängig. Ist das Wasser in
Ordnung sind es auch die Koi. Wechseln Sie ausreichend Wasser? Regelmäßige
Frischwassergaben sind das ganze Jahr über erforderlich. Nun beginnen bereits
die ersten Pflanzen abzusterben, weil es denen nachts zu kalt wird. Schmutz und
abgestorbene Pflanzenteile die erst gar nicht in den Teich fallen, müssen
später nicht erst mühsam entfernt werden, also abschneiden und entfernen was
sowieso nicht mehr wachsen will.
Sturmvorsorge. Bald beginnen die ersten Herbststürme.
Deshalb, auch hier Vorsorge treffen. Gegebenenfalls den Teich mit einem Netz
gegen herabfallendes Laub schützen.
Fischkauf
Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, ob man im Herbst
noch neue Fische kaufen sollte. Händler werben ja gerade zu dieser Jahreszeit
mit besonders günstigen Preisen um ihre Koi vor dem Winter los zu werden. Überlegen
sie einfach im Vorfeld, was wäre im schlimmsten Fall? Können sie den Teich
beheizen um ihn behandeln zu können oder haben sie eine Quarantäne, kein
Problem, wenn nicht, dann bitte Vorsicht. Jedenfalls sollten die Fische nur von
einem bekannten Händler kommen um das Risiko zu minimieren. Kleine Koi sind
empfindlicher als große, Quarantäne bringt sicherlich etwas, schließt das
Risiko aber nicht absolut aus. Auf die Wassertemperatur zwischen dem Wasser bei
ihrem Händler und in ihrem Teich sollten sie besonders achten: Stimmen die
Wassertemperatur beim Händler mit den ihren nicht überein bedeutet es für den
Koi einen hohen Energieaufwand sich an die neue Temperatur anzupassen. Kaufe
ich einen kleinen oder einen großen Fisch? Da besteht ein Unterschied. Ein
kleiner Koi sagen wir mal ca. 12 cm ist wesentlich empfindlicher bezüglich der
Eingewöhnung in ein neues System, gerade vor dem Winter, als ein großer.
Natürlich bringt der Neue auch seine Biologie mit, d.h. Bakterien, Pilze ggf.
auch ein paar Parasiten. Dies ist jetzt noch nicht dramatisch, dafür umso mehr
im Frühjahr bei steigenden Wassertemperaturen. Und zu guter Letzt, habe ich
geeignete Möglichkeiten sollte der Neue nun doch noch krank werden in meinem
Teich?
Abdecken oder nicht Abdecken! Wenn Abdecken, dann ist jetzt
die richtige Zeit. Ein frühzeitiges Abdecken bewirkt ein langsameres Abkühlen
des Teiches und damit eine kürzere Ruheperiode der Fische. Ist ihre
Teichabdeckung vorbereitet. In der Regel dauert das Abdecken eine Weile, und da
sollte alles vorbereitet sein bevor man beginnt. Das stresst die Fische
weniger.
Achtung, wenn sie den Teich abdecken, achten sie für einen
ausreichenden Gasaustausch. Eine dichte Abdeckung würde verhindern, dass das CO2
aus dem Wasser ausgasen kann. Damit würde es sich anreichern und zunehmend die
Atmung der Koi erschweren!
Liest man die oben
genannten Punkte durch, so stellt man fest, dass fast alle mit der sinkenden
Wassertemperatur zu tun haben. Hat man hingegen einen geheizten Teich, hat man
das Thema wesentlich besser im Griff weil man die Temperatur kontrollieren und
damit auch eingreifen kann, falls erforderlich. Welche Temperatur nun im Winter
für die Koi optimal ist und über welchen Zeitraum, da gibt es sehr viele
unterschiedliche Meinungen, das soll jeder für sich selbst entscheiden. Ich
jedenfalls werde die Zeit der Minimaltemperatur so kurz wie möglich halten. Das
heißt Heizen bis zum November, dann abkühlen lassen bis auf 4°C und im März
April langsam wieder aufheizen.