Jul28
Japanische Gärten Teil 4
Grundlagen Japanischer Gartengestaltung
GARTENGESTALTUNG TEIL 4
von Gesine Jochems
DIE BEPFLANZUNG UND DIE PFLEGE
„Haben Sie denn keine japanische Sicheltanne eingeplant?“ fragte uns eine Kundin ganz vorwurfsvoll. Sie war der Meinung, daß bestimmte in Japan vorkommende Pflanzenarten in jedem Fall in einen japanischen Garten gehören. Andere glauben nicht ohne diese seltsam geschnittenen Ilex- oder Taxusbäumchen, ich will sie mal „Pudel“ nennen, auskommen zu können. Wer die letzten Teile meiner Artikelserie gelesen hat, weiß inzwischen, daß nicht alles, was uns als unentbehrliches Zubehör angeboten wird, die angestrebte Wirkung einer im japanischen Sinne gestalteten Gartenanlage unterstützt. Vielleicht hilft folgendes Bild, um einiges zu klären: Stellen Sie sich vor, Sie machten einen Spaziergang durch einen Mischwald mit alten Bäumen und treffen auf eine verwunschene Waldlichtung mit einem kleinen See. Zufällig hätten Sie eine Astsäge, eine Rosenschere und einen Laubbesen zur Hand. Sie würden das Unterholz auslichten, das Moos darunter fein säuberlich von Laub und totem Geäst befreien. Sie würden ein paar Äste von alten Bäumen entfernen, so daß der Stamm mit der borkigen Rinde besser zur Geltung kommt. Ein paar Büsche würden Sie mit der Heckenschere zu flachen Halbkugeln formen, die trockenen Farnwedel und Gräser abschneiden, andere Kräuter oder Gräser auf nur wenige Arten reduzieren . Mit diesen Maßnahmen wären sie einer japanischen Gartenatmosphäre schon recht nahe gerückt. Behalten Sie dieses fiktive Bild im Kopf, wenn es an die Auswahl von Gartenpflanzen geht. Sie werden schnell feststellen, daß ein „Pudel“-Bäumchen hier keinen Platz findet.
Ich glaube der größte Fehler ist, daß die meisten Gartenbesitzer meinen, je exotischer, schräger, seltsamer desto japanischer. Dies ist – mit allem Nachdruck – nicht der Fall!
Ein japanischer Garten wirkt im Idealfall immer sehr natürlich und harmonisch. Aus diesem Grunde ist es auch nicht zwingend notwendig japanische Pflanzenarten zu verwenden. Generell ist es vorteilhaft, wenn die Pflanzen über einen natürlichen, eleganten Wuchs verfügen, sie nicht zu schnell und zu groß wachsen, wenn sie schnittverträglich sind, wenn sie eine schöne Herbstverfärbung oder eine natürlich wirkende Blüte haben. Alles Grelle, offensichtlich Gezüchtete, Skurrile sollte man vermeiden. Dazu gehören: Gehölze mit panaschierten Blättern, blaunadelige Koniferen, extreme Blütenfarben, großgezüchtete Blüten, gezüchtete oder auch sparrige Wuchsformen wie z.B. Trauerbirken oder „Pudel“.
Außerdem sollte man sich die für jede Gartengestaltung wichtigen Fragen nach den Standortbedingungen ( Licht, Boden, Klima) stellen.
Nachfolgend möchte ich Sie mit ein paar Gehölzen und Stauden bekannt machen, die oft im japanischen Garten eingesetzt werden.
Die Kiefer
Die Kiefer ist in Japan das Gehölz, das am intensivsten durch Schnitt und Zupftechniken gestaltet wird. Inzwischen werden auch hier gestaltete Kiefern angeboten, die aber nicht immer optimal bearbeitet wurden. Oft sehen sie eher aus wie Kleiderständer und dafür ist der Preis zu hoch. Manchmal werden diese Bäume auch als Großbonsai oder Gartenbonsai bezeichnet, eigentlich irreführend, denn Bonsai heißt übersetzt „Baum in der Schale“. Wenn Sie es ernst meinen und es Ihnen wirklich am Herzen liegt, tun Sie folgendes: Machen Sie einen Termin mit einem Verkaufsberater bei einer Baumschule aus und lassen Sie sich ca. 2-3 m hohe Pinus sylvestris oder Pinus nigra zeigen. Sehen Sie sich die Wuchsformen an. Vielversprechend sind Bäume, deren Stamm bereits s-förmig gewachsen ist und die einen schönen Stammfuß besitzen. Außerdem sollte der Baum über viele Äste verfügen. Sie werden später zwar die meisten abschneiden, aber so haben Sie die Auswahl. Lassen Sie sich keine japanische Mädchenkiefer aufschwatzen! Die Sorte, die hier erhältlich ist, ist nahezu immer die blaunadelige Pinus parviflora glauca, die selbst in Japan selten verwendet wird. Lassen Sie sich den ausgesuchten Baum liefern und pflanzen Sie ihn zunächst in einen Container und versenken Sie diesen an einen sonnigen Platz am Rande Ihres Gartens. Erlernen Sie die Gestaltungs-, Schnitt-, und Zupftechniken. Wenden Sie sie an und das Ergebnis – ich muß es zugeben – ist zunächst erstmal auch ein Kleiderständer. Bis Ihre Bemühungen die ersten Früchte tragen, das dauert ca. 7 bis 10 Jahre, aber dann wird der Baum in der Regel besser aussehen als ein 10.000,-Euro-„Gartenbonsai“. Bedenken Sie auch, daß eine fertig gestaltete Kiefer weiterhin mit den geeigneten Schnitt- und Zupftechniken gepflegt werden muß. Also lernen müssen Sie es sowieso, wenn Sie nicht auf fremde Hilfe angewiesen sein wollen.
Der Ahorn
Die wichtigste und schönste Sorte ist der grünblättrige Acer palmatum und dessen Varietät „Osakazuki“. Leider sind die Palmatum-Sorten sehr empfindlich gegen Pilzerkrankungen. So mancher mußte schon die Erfahrung machen, daß ihm die schönsten Ahorne abstarben. Robuster sind die rotblättrigen Sorten, die aber vom Gestalterischen nicht immer optimal sind. Gute Erfahrungen haben wir schon mit Acer Ginnala, dem Feuerahorn gemacht. Er hat zwar nicht die schönste Blattform, ist aber robust, wird nicht zu groß und hat eine malerische Wuchsform. Dagegen würde ich alle Ahorne mit angezüchteten, geschlitzten Blättern (Acer dissectum-Sorten) wenn überhaupt, dann nur sparsam einsetzen.
Die Kirsche
Ja, die Japaner lieben die Kirschblüte! Das heißt aber nicht, daß in jedem japanischen Garten Kirschbäume stehen. Es ist eher so, daß es hier und da öffentliche Parks gibt, wo Kirschbäume wie in einer Baumschule aufgereiht stehen. Dort treffen sich die Japaner zum Kirschblütenfest. Im Rest des Jahres ist dort kaum jemand zu sehen.
Man sollte sich sehr genau überlegen, welche Zierkirsche man in seinen Garten pflanzt. Es gibt Sorten, die in erster Linie auf eine hübsche und zahlreiche Blüte hin gezüchtet wurden. Die Wuchsform kann aber sehr sparrig sein und wulstförmige Veredelungsstellen auf geraden dicken Stämmen sind nicht eben ein erstrebenswerter Anblick. In Privatgärten sind z.B. eher folgende Sorten interessant, die über eine hübsche Blüte und Wuchsform verfügen: Prunus hybrida „Accolade“, Prunus sargentii, Prunus serrulata „Shirofugen“ oder „Taihaku“, Prunus subhirtella „Autumnalis“ oder Prunus yedoensis, die japanische Maienkirsche.
Bambus
Es gibt inzwischen viele Sorten, die gut mit unseren Klimaverhältnissen klarkommen, z.B.
Pseudosasa Japonica, Phyllostachys Nigra, Fargesia Murielae „Simba“.
Grundsätzlich unterscheidet man Bambusarten mit horstartigem Wuchs und „wanderndem“ Wuchs. Letzterem sollte man besonders in kleinen Gärten mit speziellen Wurzelsperren Grenzen setzen!! Da bei vielen Arten der Blütezeitpunkt noch nicht bekannt ist – und das Blühen des Bambus bedeutet immer das Absterben der ganzen Pflanze – sollte man sicherheitshalber verschiedene Sorten pflanzen. Besonders grazil sieht der Bambus aus, wenn man ihn teilweise in den Vordergrund pflanzt und dann auslichtet. Das bedeutet, daß man nur einige Stangen stehenläßt und diese bis auf ca.1 bis 1,5 m von allen „Ästen“ und Blättern befreit. Bei der Neupflanzung – am besten im Frühling – sollte man darauf achten, daß der Boden gut drainiert ist, denn Staunässe nimmt der Bambus übel. In den ersten Jahren ist ein Winterschutz im Wurzelbereich empfehlenswert.
Liguster, Taxus, Buchsbaum Diese Gehölze eignen sich wunderbar zum Schnitt und man kann sie gut zu Karikomis gestalten. Karikomis – eine der wichtigsten und oft unterschätzten Gartenbestandteile – sind halbrunde oder in Wellen geschnittene Büsche, die viel zur Ruhe und Stabilität in fast jedem japanischen Garten beitragen. Manchmal werden sie sogar als Ersatz für Steinsetzungen gepflanzt. Eine gute Möglichkeit für alle, denen der Kraftakt der Steinsetzung nebst Organisation und Aussuchen zu aufwendig ist. Baumschulen bieten verschiedene Formgehölze an. Man kann aber auch mehrere dicht gewachsene Büsche zusammenpflanzen und diese in Form schneiden. Dies ist sowieso der bessere Weg, denn das Endergebnis sollte mehr wie eine abgeflachte Halbkugel aussehen, während die vorgestalteten Formgehölze meistens ganz kugelig geschnitten sind und darum eher gekünstelt wirken.
Wellenförmige oder unregelmäßig geformte Büsche setzt man ebenfalls aus kleineren Pflanzen zusammen. Durch den regelmäßigen Schnitt entsteht nach und nach eine homogene Gesamtform. Eine schöne Variante erhält man, wenn man Büsche an Gartenfelsen pflanzt und dann so schneidet, daß beide miteinander „verschmelzen“. Dies läßt den nackten Felsen weicher und ruhiger erscheinen und versteckt eventuelle unschöne Stellen. Azaleen Traditionell schneidet der Japaner seine Karikomis aus Azaleen. Da diese bei uns nicht so üppig wachsen, müssen wir auf die oben genannten Gehölze zurückgreifen. Im Gegensatz zu vielen Gartencentern, Ausstellungen und sogar öffentlichen „japanischen“ Gartenanlagen hierzulande, scheint dem Japaner außer der Karikomi-Gestaltung nicht allzuviel an der Azalee und ihrer Blüte zu liegen. Nirgendwo in der Literatur, vom Fachbuch bis zur Poesie werden Sie etwas über die Azaleenblüte finden!! Man kann davon ausgehen, daß diese Blüten-Kakophonie aus grellrosa und lila Tönen zum einen nicht in das Gestaltungskonzept passt und zum anderen schon durch den regelmäßigen Schnitt zum größten Teil vermieden wird. Da das japanische Ästhetikempfinden eher auf das verborgene, zufällige, fast unscheinbare, zarte Schöne abhebt, kann man verstehen, daß die Azaleenblüte im japanischen Garten keine Rolle spielt. Moos In vielen japanischen Gärten werden die Strukturen und Formen von Gehölzen, Stauden, Gartenfelsen und geschnittenen Büschen besonders hervorgehoben, indem man die Flächen dazwischen gezielt einfach und schlicht hält. Diesen Zweck erfüllt ein gestampfter Lehmboden, eine Kiesfläche oder ein Moosteppich. Generell ist es besser, Moos auszusäen als anzupflanzen. Besorgen Sie sich Moos, das den späteren Standortbedingungen entspricht, lassen Sie es trocknen, sodann zerreiben Sie es und streuen es aus. Bei gleichmäßiger Feuchtigkeit sollte sich in ein paar Monaten ein erster Grünschimmer zeigen. Bis sich aber ein Moosteppich wie im Moostempel „Saihoji“ entwickelt hat, gehen einige Jahre ins Land. Schneller aber leider nicht dauerhafter ist das Auslegen mit frischem Moos, das im Floristenbedarf erhältlich ist. Bei all dem gibt es nämlich ein Problem: die Amsel. Vorletztes Frühjahr mußten wir mit ansehen wie dieser fleißige Vogel mit einer unglaublichen Vehemenz unseren schönen Moosteppich zerhackte und umwühlte und selbst das Moos in den Bonsaischalen nicht verschonte – ein einziges Schlachtfeld… Stauden Statt Moos kann man sich natürlich auch diverser bekannter Bodendecker bedienen. Nur ist die Blattstruktur und deren Wirkung eben nicht so fein wie beim Moos. Außer als Bodendecker werden Stauden im japanischen Garten eher sparsam platziert , sollten eher Wildcharakter haben und dabei eine gewisse Prägnanz oder Eleganz ausstrahlen. Verschiedene Farne und Gräser kommen ebenso in Frage wie z.B. Iris, Epimedium, Anemone japonica. Dabei kommt der Blüte in Japan eine andere Bedeutung zu als hier. Es ist mehr die Blüte als zartes vergängliches Individuum oder als besonderes Ereignis an der sich die Lobpreisungen entzünden, nie ist es die Vielfalt oder das Bunte! Kamelie und Gardenie Diese und andere Gehölze werden zwar oft angeboten und locken wegen ihrer bezaubernden Blüte zum Kauf. Sie sollten sie aber nur in Erwägung ziehen, wenn Sie die Möglichkeit haben die Pflanzen bei Kalthaustemperaturen bei 8-10 Grad zu überwintern! Alles andere überleben sie nur selten! Bonsai Bonsai möchte ich an dieser Stelle nur erwähnen um ein weiteres Missverständnis auszuräumen: Bonsai sind eine eigenständige Kunstform und haben mit japanischer Gartengestaltung überhaupt nichts zu tun. Meistens werden Bonsai erhöht vor einem schlichten Hintergrund aufgestellt, um sie gut betrachten und pflegen zu können. In den Garten werden sie so gut wie nie integriert und würden dort auch den Größtteil ihrer Wirkung verlieren.
Mit den Pflanzarbeiten, die im Übrigen den allgemein bekannten Regeln folgen, haben Sie die Neuanlage Ihres Gartens abgeschlossen. Nun kommt der Teil, den die Japaner als den wichtigsten begreifen: Die Pflege!
Erst durch konsequente Pflegemaßnahmen wird ein Garten „japanisch“!
Leider werden die meisten Gartenbesitzer mit diesem Thema völlig alleingelassen.
Sobald die Arbeiten für die Neuanlage abgeschlossen sind, hört für viele Gartenbaufirmen die Betreuung auf, dabei fängts dann erst richtig an!
In der heutigen Zeit wo der Ruf nach dem pflegeleichten Garten immer lauter wird, ist dies nicht gerade ein populäres Thema. Man möchte schließlich nicht seine gesamte Freizeit mit Gartenpflege verbringen und die meisten haben sich ja gerade für einen japanischen Garten entschieden, weil sie sich in ihm entspannen wollen. Dies ist ein Konflikt, dem man ehrlich und realistisch begegnen sollte, denn nichts ist frustrierender als ein ständig ungepflegter Garten, den man mit soviel Einsatz angelegt hat.
Was ist also zu tun?
Die erste Möglichkeit ist natürlich, den japanischen Gartenbereich klein zu halten und eventuell im Stil der tsubo-niwa (Hofgärten) zu gestalten. So ein kleiner Garten von vielleicht 5 bis12 qm, der vom restlichen Gelände abgeteilt durch einen Bambuszaun und direkt vom Haus aus zugänglich ist, hat einen ganz besonderen Charme und – der Pflegeaufwand ist überschaubar.
Bei einem größeren, intensiv gestalteten Garten sollten Sie zumindestens zeitweise auf die Hilfe von versierten und verlässlichen Gartenpflegern zurückgreifen können, die Ihnen z.B. den Gehölzschnitt abnehmen. Beauftragen Sie Ihre Gartenbaufirma mit den Pflegearbeiten oder wenigstens mit der genauen Einarbeitung von ungelernten Helfern. Oder lernen Sie selbst die speziellen Gestaltungstechniken und überlassen Sie ungelernten Helfern die einfachen, aber mühsamen Hilfsarbeiten wie Unkraut zupfen, Laub harken etc.
Unerläßlich ist es, falls ein Gartenarchitekt Ihren Garten geplant hat, sich von diesem genau erklären zu lassen, welche Wirkung bei den geschnittenen Büschen und gestalteten Kiefern angestrebt wird und wie man diese nach und nach erzielen kann.
Gut wäre, wenn der Gartenarchitekt in den ersten Jahren nach der Neuanlage, die Betreuung und Beratung durch sporadische Besuche fortsetzt.
Sie wollen alles selbst machen? O.K. das kommt auf Sie zu:
Zuerst besorgen Sie sich bestes Werkzeug: eine Felco-Gartenschere, eine gute Baumsäge und eine sehr gute, leichtgängige Heckenschere, Harken, Spaten, Besen etc.
Zunächst einmal müssen Sie ca. 2 x im Jahr alle Karikomis schneiden. Damit Sie hinterher nicht jedes Zweiglein vom Untergrund aufheben müssen, legen Sie den Büschen einen „Frisierumhang“ aus Säcken, alten Laken o.ä. um. Da die Büsche oben schneller wachsen als seitlich und unten, müssen Sie oben am meisten wegschneiden um die abgeflachte Halbkugelform zu erhalten.
Im Frühjahr wenn die Nadelkerzen der Kiefern zu treiben anfangen, müssen diese zu ca. 3/4 abgekniffen werden, um die Entwicklung zu dichten Nadelkissen zu begünstigen. Außerdem müssen regelmäßig alte Nadeln entfernt und ungünstig wachsende Zweige herausgeschnitten werden. Am besten lassen Sie sich das vom Fachmann zeigen. Wenn man erst einmal gesehen hat, wo es drauf ankommt, ist es ganz leicht.
Generell sollten Bäume und freiwachsende Büsche von allen störenden Zweigen befreit werden. Störend ist alles, was der Klarheit von Form und Struktur der Pflanze entgegenwirkt.
Ansonsten gelten die gleichen Pflegevorgänge wie in anderen Gärten auch, wobei Ordnung und Sauberkeit im japanischen Garten eine besondere Rolle spielen, denn alles was an Strukturen hinzukommt, z.B. Unkraut, Laub, Ästchen, Maulwurfshaufen, Verwelktes schmälern die harmonische und ruhige Wirkung. Willkommen dagegen sind sehr feine Strukturen wie Flechten, Moose, Verfärbungen im Holz , die so etwas wie die „Würde des Alterns“ hervorbringen.
Um dieses Ideal zu erreichen, gibt es verschiedene Tricks. Gut ist, wenn man schon ein paar alte Gehölze mit knorrigen Stämmen im Garten hat, denn die lassen sich nicht so schnell herstellen. Neue Steinlaternen und Wasserbecken dagegen werden z.B. mit einer Paste aus Lehm, Buttermilch und Apfelessig bestrichen um das Wachstum von Moosen und Flechten zu forcieren. Holz und Bambus zum Bau von Pforten und Zäunen sollte man mit Eisennägeln befestigen. Mit der Zeit entstehen unter jedem Nagel senkrechte, dunkle Spuren, die zusammen ein Muster bilden.
Wenn Sie Dinge ausbessern müssen, tun Sie es mit Bedacht und mit Ehrfurcht vor den gealterten Materialien.
Wenn Sie eine Moosfläche ins Leben gerufen haben, sammeln Sie regelmäßig das Laub herunter,
sonst stirbt das Moos ab.
Und wenn Sie ein Tsukubai installiert haben, achten sie darauf, daß das Wasser immer frisch und klar ist.
Und vergessen Sie bei all der Arbeit nicht ihren Garten zu genießen! Es ist zwar so, daß die Erfahrungen, die man mit dem Garten macht, während der Pflegearbeiten am intensivsten sind, das hat aber auch Grenzen. Es geht eben nur solange gut, wie die Arbeit nicht überhand nimmt. Wenns also zuviel wird, holen Sie sich Hilfe! Das ist besser, als nur noch Nachmittage frustriert auf allen Vieren zu verbringen! Nehmen Sie sich Zeit jeden Tag in aller Ruhe durch den Garten zu wandeln und schärfen Sie sich ein, daß Sie sich während dieser Spaziergänge nicht nach nur einem Unkraut bücken!
Zelebrieren Sie den Besuch von Freunden. Der Garten wirkt besonders lebendig, wenn Sie Pflanzen und Wege vorher naßsprühen. Bei einer Tasse Tee oder einem Tässchen Sake lassen Sie es sich gut gehen. Vielleicht feiern Sie ja ein Gartenfest zu Ehren der Kirschblüte, der Koi, des Herbstlaubes, des Vollmondes oder Sie sehen einfach zu wie sich Ihr Gartenparadies über die Jahre weiterentwickelt und reift und Sie mit ihm.
über unsere Arbeit kann man sich auch im Internet informieren!
Firma Roji Japanische Gärten
Reiner und Gesine Jochems
Fliederweg 31
16845 Bartschendorf
Tel: 03397086020
www.roji.de
roji.japanische-gaerten@t-online.de