Aug04
Juli
Tipps für den Monat Juli
Der Sommer ist da und damit auch die wichtigste Zeit für unsere Koi und die wichtigste weil komplizierteste Zeit für den Teich. Durch das warme Wasser wachsen die Algen rasant und auch die Wassertemperatur nimmt hohe und damit bedenkliche Werte an. Vor allem weil damit der Sauerstoffgehalt abnimmt. Wenn sie können, dann beschatten sie ihr System, damit wird es einfacher.
Nachdem Ihre Koi nun wahrscheinlich abtgelaicht haben, ist es nun an der Zeit sie für den nächsten Winter zu konditionieren. Gerade in unbeheizten TeEichen ist der Sommer (bezogen auf die Wassertemperatur) bald zu Ende!
1. Deshalb sollte der Teich nun maximal belüftet werden, vor allem auch Nachts, weil dann die Pflanzen im Teich aus dem Wasser den Sauerstoff entziehen. Außerdem brauchen die Koi dank des nahrhaften Futters besonders viel Sauerstoff um das Futter auch in Wachstum umzusetzen. Ein Wasserfall ist zwar schön, aber sicher nicht ausreichend? Eine Venturidüse im Einlauf verbessert zwar die Belüftung, hat aber den Nachteil die Umwälzrate im Teich zu vermindern, also erkauft man sich hier einen Vorteil mit einem Nachteil woanders. Beide Maßnahmen sind ab einer Wassertemperatur von 23-24°C wenig wirkungsvoll. Deshalb geht man mehr und mehr dazu über, wenigstens ab dieser Wassertemperatur mit einem Sauerstoffkonzentrator das Wasser zu belüften. Nur damit ist es möglich Sauerstoffwerte von 100% im Wasser zu erzielen. Sie werden sicher fragen, wieso es früher ohne ging, nun ganz einfach, weil diese teure Lösung nur den Profis vorbehalten war. Teure Teichanlagen und vor allem Fischzuchten setzen automatische Sauerstoffdosieranlagen schon lange ein.
Ein warnendes Wort noch zum Sauerstoffgehalt. Leider zeigt die tägliche Praxis, das dem Thema nicht die Aufmerksamkeit geschenkt wird die es benötigt, kaum jemand misst den Sauerstoffgehalt!!! Immer bekomme ich zu hören, ausreichend vorhanden… – bei genauerem Nachfragen stellt sich dann heraus das es sich hier nicht um Wissen sondern um Annahmen handelt!!! Fehlender Sauerstoff im Sommer führt zu Wachstumsdepression und im Herbst zu gesundheitlichen Problemen bei den Koi, denn das Immunsystem derKoi wird geschwächt.
2. Viel Sonne heißt viel Futter heißt viel Teichverschmutzung. Deshalb muß der Sauberkeit, und da vor allem der des Filters besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Auch wenn das Teichwasser klar aussieht, man ist immer wieder erstaunt wieviel übelriechenden Schmutz man in der Bürstenkammer findet. Dieser Schmutz muß raus. Er zehrt Sauerstoff und ist ein wunderbarer Nährboden für die Bakterien die wir nicht im Wasser haben wollen und die zu Problemen bei den Koi führen können. Doch wenn sie den Filter reinigen, dann bitte nie alles auf einmal. Die Reinigung sollte in Schritten erfolgen, damit nie der ganze Bakterienrasen zerstört wird. Wenn Sie dann noch Teichwasser benutzen statt Leitungswasser, dann wird auch der gereinigte Teil eine geringe Wirksamkeit behalten und schneller wieder ganz eingefahren sein.
3. Heilen und nicht krank machen! Bitte setzen Sie an den Beginn jeder Behandlung eine exakte Diagnose. Sonst wird sich aus das beste Mittel ins Gegenteil verkehren. Jede Behandlung führt zu einer Belastung der Koi und sollte wohlüberlegt und nur bei berechtigtem Grund angewendet werden.
4. Verbesserungen. Welche Koi Teich Besitzer ist nicht ständig auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten? Besonders wichtig ist ja der Filter und sobald man etwas Neues hört, möchte man es ja nach Möglichkeit umsetzen. Doch Vorsicht, der Spruch:"Never touch a running System" hat seine Berechtigung. So erfreulich jede funktionierende Verbesserung wäre, so schlimm ist eine Verschlechterung im Sommer. Deshalb unterhalten Sie sich zunächst mit Fachleuten, ob geplante Änderungen so auch wirksam sein werden!
5. Reinigung. Auch wenn Ihr System noch so gut gebaut wurde, es wird Ecken geben die nicht automatisch sauber werden. Aber auch dort muß der Dreck entfernt werden. Hier kann ein Teichsauger gute Dienste leisten. Es werden unterschiedlichste Systeme angeboten, lassen Sie sich beraten welches Ihnen am besten hilft.
6. Sommerzeit ist Laichzeit. Machen Sie sich einmal den Spaß und nehmen Sie ein wenig von dem Laich um damit kleine Koi zu züchten. Es ist einfach spannend zu sehen wie sich die kleinen entwickeln. Das einzige was sie dazu tun müssen, ist den Laich in ein gut belüftetes Becken zu legen. Einzig es dürfen keine Fressfeinde in diesem Becken sein. Schon nach wenigen Tagen werden Sie die ersten kleinen Koi sehen. Versuchen sie es.
7. Sollte durch das Ablaichen oder sonstige Maßnahmen der Filter in die Knie gehen, was sich dadurch äußert das Nitrit stark ansteigt, dann ist als Soforthilfe die Zugabe von Jodfreiem Kochsalz bis 0,3% eine sehr gute Lösung. Damit kann dann die Zeit überbrückt werden, bis der Filter mit der Situation wieder klar kommt.
8. Regelmäßig Teilwasserwechsel zwischen 10% und 30% die Woche sollten ebenfalls selbstverständlich sein.
9. Reinigung von Mehrkammerfiltern. In diesem Jahr sind mir schon zwei Teiche begegnet, bei denen aus vermeintlich unerklärlichen Gründen der Nitritgehalt auf einmal anstieg. Nach einigem Überlegen war die Lösung klar. Die Mehrkammerfilter waren mit abgestorbenem Material so stark verunreinigt, dass die Nitrifikation gehämmt wurde. Leider passiert das immer wieder weil das abgestorbene Material nicht aus dem Biofilter geschwemmt wird. Nach der sachgemäßen Reinigung des Biofilters war wieder alles in Ordnung.
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